Am 02.06.2019, dem Sonntag vor Pfingsten, hatte der Motorsportclub Lauf zu seiner Oldtimerrallye „Nürnberger Land Classic 2019“ geladen. Insgesamt 67 Teams sind der Einladung des neuen Orgateams um den 1. Vorsitzenden Peter Gehret gefolgt.
Ab 7 Uhr früh trafen die ersten Teams auf dem historischen Laufer Marktplatz vor dem Hotel „Wilder Mann“ ein, das als Rallyezentrum fungierte. Im idyllischen Innenhof des Hotels mussten sich alle Teilnehmer der ‚Dokumentenabnahme‘, bei der die Fahrzeugpapiere und der Führerschein des Fahrers überprüft wurden, unterziehen. Hier bekamen sie auch ihre Startnummer und die Fahrtunterlagen ausgehändigt. Bei einem reichhaltigen Frühstücksbuffet, das die fleißigen Helfer liebevoll gestaltet hatten, konnte man sich vor dem Start nochmal stärken und auch schon im Bordbuch die Hinweise zu den bevorstehenden Prüfungen genauer in Augenschein nehmen. Um 9 Uhr 30 wurde es ernst für die Teilnehmer.
Thomas Friedel aus Rödental bei Coburg rollte mit seiner NSU 501T aus dem Jahr 1928 als erster über die Startlinie. Im Minutenabstand folgten ihm weiter 11 Motorräder, 51 Automobile der Baujahre bis 1989 und 4 ‚Youngtimer‘ bis 1999. Sie hatten auf einer landschaftlich reizvollen Route durch das Nürnberger Land verschiedene Stationen anzufahren, an denen sie bei interessanten und spannenden Prüfungen um Punkte kämpfen sollten. So mussten sie bei einer ‚Orientierungsprüfung‘ – ganz wie früher üblich – ohne jedes elektronische Hilfsmittel, die durch in eine Karte eingezeichnete Pfeile vorgegebene Route, auf dem kürzest möglichen Weg befahren. Bei einer anderen Prüfung sollte ein auf dem Firmenparkplatz der Eckart-Werke in Hartenstein abgesteckter Slalomkurs in genau 21,0 Sekunden befahren werden. Jede Zehntelsekunde Abweichung von der Sollzeit wurde mit Strafpunkten geahndet. Dann gab es noch verschiedene Prüfungen, bei denen mit dem vordersten Fahrzeugteil 43 cm Abstand zu einem Gatter oder mit dem rechten Hinterrad genau 37 cm Abstand zu einem Randstein eingehalten werden sollten (natürlich auch hier ohne jegliche elektronischen Hilfsmittel). Insgesamt acht solcher ‚Gemeinheiten‘ trieben den Fahrern zusätzlich zu den hochsommerlichen Temperaturen den Schweiß auf die Stirn und sorgten für einen kurzweiligen Tag. Nach einem kurzen Abstecher über Schönberg und Weigenhofen ging es über Schnaittach, Osternohe, Kirchensittenbach und Vorra durchs wunderschöne Pegnitztal zur Mittagspause nach Neuhaus an der Pegnitz. Gut gestärkt machten sich die Teilnehmer über Königstein, Eschenfelden und das Hirschbachtal auf den Rückweg. Nach einem Abstecher über die traditionsreiche ehemalige Happurger Bergrennstrecke ging es über Offenhausen und Engelthal wieder Richtung Zielankunft am Laufer Marktplatz. Die vielen Gäste der Laufer Straßencafés und Eisdielen an diesem herrlichen Tag bereiteten den chromblitzenden Oldtimern einen begeisterten Empfang. Nach den ganzen Anstrengungen warteten im Innenhof des Wilden Mannes noch Kaffee und Kuchen oder deftige ‚3 im Weckla‘ und die Durstlöscher der Dreykorn Brauerei bevor die Siegerehrung den Abschluss für einen kurzweiligen und abwechslungsreichen Tag bildete.
Gesamtsieger bei den Motorrädern wurde Ernst Leuer aus Schwaig auf Yamaha XT 550 vor Werner Reinl vom MSC Porz-Köln auf BMW R 50/5 und Thomas Friedel aus Rödental bei Coburg mit dem ältesten Fahrzeug des Starterfeldes, NSU 501 T von 1928!
Bei den Oldtimer-PKWs war das Team Glassauer/Zothner auf Porsche 911 aus Schnaittach siegreich. Ganz knapp dahinter liefen das Team Jochen und Annemarie Heinlein aus Neustadt/Coburg mit ihrem rechtsgelenkten MG Midget und Scholl/ Seitz aus Lauf bzw. Hiltpoltstein mit ihrem Pininfarina Spider
Bei den Youngtimern erwiesen sich die beiden alten Hasen Rudolf Schöpf und Helmut Kraus mit ihrem Toyota Starlet als das Team mit den wenigsten Strafpunkten.
Der MC Lauf möchte sich nochmals bei allen Helfern, Sponsoren und Gönnern, wie der Allianz Agentur Sandner, der Reha- und Therapiepraxis Röthenbach, dem mehrfach beanspruchten Abschleppdienst De Martini aus Lauf, den Firmen Eckart-Werke in Hartenstein / Kaiser-Bräu in Neuhaus / Linn High Therm in Eschenfelden / Dauphin in Offenhausen / Blendinger in Leinburg für die unbürokratische Überlassung ihrer Firmenparkplätze für unsere Wertungsprüfungen , Herrn Brübach von der Stadt Lauf, bei Friedrich Vogel von der Dreykorn Brauerei und nicht zuletzt bei Frau Völkel, die uns ihr Hotel ‚Wilder Mann‘ als Dreh- und Angelpunkt der Veranstaltung überließ, ganz herzlich bedanken! Ohne Eure Hilfe wäre so eine Veranstaltung nicht möglich!
Die vielen positiven Feedbacks der Teilnehmer freuen uns ganz außerordentlich und bestärken uns in dem Entschluss, im nächsten Jahr eine „Nürnberger Land Classic 2020“ folgen zu lassen.