2. Röhrl Klassik 2023

Liebe Motorsport-Freunde,
am 12.05. bin ich am Nachmittag nach Brunn in die Fränkische Schweiz gefahren, wo die Fahrzeuge der „2. Röhrl Klassik“ eine Lichtschranken-Prüfung zu absolvieren hatten. Von Michael Bayer (Mitorganisator vom ADAC) wusste ich, dass es ein Interview geben wird und einen kleinen Rundkurs. Ich kam gerade noch rechtzeitig und Walter Röhrl persönlich gab in einem Interview ein paar Anekdoten zum Besten. Wie er damals mit einem Ford Capri seine ersten Rallyes gefahren ist, war er zum großen Erstaunen schneller als alle anderen erfahrenen Rallyefahrer und Walter wunderte sich damals selbst und erzählte: „Ich dachte: ja, wenn das so einfach ist, dann will ich wissen, ob ich wirklich der Beste bin!“. So begannt seine Karriere, wie er sagte.

 

Wer Walter Röhrl von Videos kennt: er war in Wirklichkeit genauso, wie man sich ihn vorstellt. Und dennoch war es beeindruckend, diesen zweifachen Rallye-Weltmeister und diese herausragende Persönlichkeit persönlich und aus unmittelbarer Nähe zu sehen.
Der kleine Rundkurs in Brunn musste im Rahmen der Veranstaltung in einer gemäßigten Sollzeit durchfahren werden, aber Walter Röhrl hat mit dem hiesigen Bürgermeister ein paar extra schnelle Runden gedreht (ohne Sollzeit). Und er ließ es sich nicht nehmen, die eine Rechts 2 Kurve mit Handbremse und im Drift zu nehmen. Nein, das war nicht die Rechts 2 Plus nach dem Sportplatz, wie sie bei der Rallye Fränkische Schweiz gefahren wird, sondern entgegengesetzt und von oben runter war das eine Rechts 2 Minus Richtung Ortsmitte.
Und das Ganze nicht mit dem 993 Turbo, wie in den Medien angekündigt, sondern mit dem „911s Völkl-Porsche“ aus dem Jahre 1968, den Walter schon vor 50 Jahre gefahren ist und der bei Lastwechsel äußerst giftig reagiert. Man sah dem Walter die Konzentration an, aber er nahm jede Runde (ich glaube es waren 4) in genau dieser gleichen Weise und obwohl in der Kurve außen nicht viele Reserve-Zentimeter waren, bewegte Walter den 911s jedesmal mit Vollgas und leichtem Drift aus der Kurve heraus, exakt und zentimetergenau am äußeren Rand. Es ist die Präzision, die beim Zuschauen begeistert!
Anschließend fuhren die Teilnehmer der 2. Röhrl-Klassik den Rundkurs auf Gleichmäßigkeit, währen Walter nebenan unzählige Autogramme auf Poster, Jacken, Helme und auf Tankdeckel und Lenkräder der dort abgestellten Fahrzeuge gibt.
Ein Streckensprecher kommentierte die teilnehmenden Fahrzeuge mit gutem Fachwissen und es waren viele Zuschauer gekommen, um diese Station der 2. Röhrl Klassik in Brunn zu besuchen und zu bestaunen.

(Bericht und Bilder von Bernhard Sowa)