Als erstes drängt sich die Frage auf, was ist eigentlich „Oldtimerslalom“?
Die Definition des DMSB zum Automobilslalom lautet: „Der Automobil-Slalom wird auf einer befestigten und ebenen Strecke ausgetragen. Ziel ist es, das Fahrzeug durch einen mit Pylonen abgesteckten Parcours zu bewegen, ohne eines der Hindernisse umzustoßen. Die Strecke wird dabei im Einzelzeitfahren absolviert…Typischerweise werden Slalomwettbewerbe auf Parkplätzen, Rennstrecken oder Flugplätzen ausgetragen.“
Für den Oldtimerslalom gilt das genauso, allerdings mit ein paar Zusatzbedingungen:
- Teilnehmen kann man mit einem Fahrzeug, welches mindestens 25 Jahre alt ist (ab 2023: mindestens 20 Jahre). Die meisten Veranstalter lassen aber auch jüngere Fahrzeuge in einer Sonderwertung zu. Die einzige Ausrüstung, die der Fahrer benötigt, ist ein Sturzhelm und eine nationale C-Lizenz vom DMSB (bzw. als Tageslizenz eine sog. Racecard vom DMSB)
- Um die Chancengleichheit zu erhöhen, erfolgt die Wertung nicht auf Bestzeit, sondern auf Gleichmäßigkeit. Dies bedeutet, dass man nach seinem Trainingslauf den ersten Wertungslauf „auf Zeit“ fährt. Diese Fahrzeit muss nun im zweiten Wertungslauf möglichst exakt wieder erreicht werden. Der Teilnehmer mit dem geringsten Zeitunterschied zwischen den beiden Wertungsläufen ist dann der Sieger. Eventuell umgeworfene Pylonen oder gar ausgelassene Tore werden, wie beim Bestzeitslalom, mit 3 bzw. 15 Strafsekunden belegt. Allerdings werden diese Strafzeiten immer auf die Fahrtzeitdifferenz, nicht auf die Laufzeit, addiert. Pylonenfehler im ersten Wertungslauf könnten sonst ja zu leicht mit einer absichtlich umgeworfenen Pylone im zweiten Wertungslauf ausgeglichen werden.
- Ein weiterer Vorteil der Gleichmäßigkeitswertung liegt darin, dass man keine teure Spezialausrüstung, wie Sportreifen oder Sportfahrwerk benötigt und trotzdem die gleichen Siegchancen hat, wie Jemand mit einem top Slalomfahrzeug. Dadurch ist es auch eine überaus preiswerte Motorsportart.
Wer nun glaubt, hier wird nur mit automobilen Schätzchen vergangener Tage vorsichtig durch die Pylonen geschlichen, der wird erstaunt sein, wie ambitioniert die meist älteren Damen und Herren unterwegs sind. Kein Wunder, denn viele der heutigen Teilnehmer sind auch schon vor Jahrzehnten auf den heimischen Slalompisten unterwegs gewesen!
Seit einigen Jahren gibt es mit dem OSCO – Oldtimer Slalom Cup Oberfranken – eine Meisterschaft im Gleichmäßigkeitsslalom. Diese Serie geht auf die private Initiative von Hansi Walter vom MSC Wiesau zurück, der die Meisterschaft betreut und ihr sogar eine eigene Homepage widmet. Unter http://www.oldtimerslalom.de/ findet man alles wissenswerte zum Oldtimerslalom sehr humorvoll beschrieben.