Bericht OSCO Steinwald Classic Tour 2025 – 16.08.2025

Nachdem unsere eigene Oldtimerfahrt hinter uns lag, hatte ich den Kopf wieder frei (und auch die Zeit) für andere schöne Oldtimerveranstaltungen in Nordbayern. Mitte August wurde zum mittlerweile dritten Mal die OSCO Steinwald Classic Tour in Waldeck bei Kemnath ausgetragen.

Weil unser Racing-Hund Ludwig aber wegen der Hitze in der Woche vorher sein Veto einlegte und Petra ihn nicht alleine lassen wollte, „durfte“ ich meine Tochter Michaela als Aushilfs-Co im erst kürzlich erworbenen 72er Kadett B Coupè engagieren.

Veranstalter Hansie Walter richtete mit seinem Team eine Old- und Youngtimer-Orientierungsfahrt durch den schönen Steinwald aus. Weil es nicht mehr so viele Ori-Spezialisten gibt und um den Bestimmungen des Nordbayerischen ADAC Pokal für historische Fahrzeuge genüge zu tun, stellte das Bordbuch die leider nur 33 aus ganz Bayern angereisten Teams vor keine allzu großen Schwierigkeiten. So galt es für die Beifahrer(/-innen), oder auch „Beifahrenden“, mittel über 100 Seiten voller Chinesenzeichen, Punkt- und Pfeilskizzen den korrekten Weg durch die verkehrsarme und wunderschöne Landschaft des Steinwaldes und Stiftlands zu finden. Die Einhaltung des korrekten Wegs wurde durch über 70 sog. „stumme Kontrollen“ überprüft. Diese Kontrollen in Form von DIN A 4 großen Tafeln, die irgendwo rechts an der Fahrbahn – eigentlich gut sichtbar – angebracht waren, sollten nacheinander jeweils ins nächste freie Feld der Bordkarte eingetragen werden. Wer schon mal an einer Orientierungsfahrt teilgenommen hat, sollte wissen, dass diese Schilder auch manchmal auf einem Parkplatz neben der Straße oder einem Wegedelta lauern. (Und für die Anfänger hat das Bordbuch auch bei jeder Falle auch deutlich darauf hingewiesen😉).

Michaela erfüllte ihre Aufgabe mit Begeisterung und fehlerfrei. So blieben wir, wie einige andere Teams auch, in den Orientierungsetappen strafpunktfrei. Jetzt mussten die ADAC-konformen „Gatterprüfungen“ die Entscheidung bringen. Zuerst musste die Mitte des rechten Vorderrads möglichst genau auf einer Linie am Boden postiert werden. Danach galt es genau 3,38m vor einem Hallentor zu halten. Im Rückwärtsgang mussten 1 m Wegstrecke zurückgelegt werden, parallel zu einem schrägen Balken am Boden eingeparkt werden und danach (zum Glück vorwärts😉) eine Messstrecke mit genau 18 km/h passiert werden. Es bleibt müßig zu erwähnen, dass jede Abweichung mit Strafpunkten „belohnt“ wurde. Nach etwas über 180 km Fahrtstrecke über kurvige Straßen und Wege (unter anderem auch mit dem „Egerer Waldhäusel“, einer traditionellen Sonderprüfung vieler Rallyes der Vergangenheit) erreichten wir wieder das Rallyezentrum im kleinen Örtchen Waldeck. In entspannter Atmosphäre warteten wir bei einem leckeren Abendessen auf den Aushang. Dieser ließ etwas auf sich warten, aber der Veranstalter wartete noch auf die letzte Bordkarte eines Teams, das wegen einer Panne unterwegs etwas länger bis zum Ziel brauchte. Das finden wir eine faire Geste, auch wenn manches weitangereiste Team schon ungeduldig wurde. Der Aushang brachte dann die große Überraschung! Wir hatten bei den Gatterprüfungen tatsächlich die wenigsten Fehlerpunkte gesammelt und nicht nur die Klassen- sondern auch die Gesamtwertung gewonnen. Michaela hat sich riesig gefreut und wir haben mit vier Pokalen (und zwei kleinen Fläschchen Steinwald-Whiskey 😊) den Heimweg angetreten. Selbstverständlich werden wir auch im nächsten Jahr wieder antreten.