Am 08. und 09.09.2018 richtete der AMSC Hammelburg die Bayerische Jugendkart-Slalom-Meisterschaft des Bayerischen Motorsport Verbands aus. Auf dem wunderschön gelegenen Vereinsgelände trafen die jeweils 5 besten Fahrer ihrer Altersklasse aus allen 7 bayerischen Bezirken aufeinander, um in insgesamt 4 Wertungsläufen ihren Meister zu ermitteln. Es wurden an beiden Tagen ein Trainings- und zwei Wertungsläufe von den jeweils 35 Startern der K1 bis zur K5 gefahren. Über die Gesamtzeit aus den 4 Wertungsläufen wurde dann der bayerische Meister ermittelt. Die jeweils 6 Bestplatzierten der bayerischen Meisterschaft haben sich damit auch automatisch zur Teilnahme an der deutschen Jugenkart-Slalom-Meisterschaft im Oktober In Kempten qualifiziert.
Zur Teilnahme an der bayerischen Meisterschaft hatten sich eigentlich 4 Fahrer des MC Lauf qualifiziert: aus der AK 3 Johannes Kestler auf dem 3. Platz und Luca Bauer auf dem 5.Platz der Jahreswertung und aus der AK 4 Luca Schmitt auf dem 2. Platz und Lucca Brechtel auf dem 4. Platz in der Jahreswertung. Leider konnte Luca Bauer an diesem Wochenende nicht die Chance wahrnehmen, in den Kampf um den bayerischen Meistertitel einzugreifen und trat deshalb seinen Startplatz sportlich fair an die in der mittelfränkischen Rangliste nächstplatzierte Sarah Olonczik vom MC Ansbach ab.
So reisten letztendlich drei verbliebene ‚Recken‘ am Samstag Vormittag mit ihren Eltern nach Hammelburg um ein spannendes Wochenende zu erleben. Um zu vermeiden, dass die letzten der 175 Starter noch bei Flutlicht fahren müssen, wurde der Kurs auf eine Fahrzeit von ca. 30 Sekunden ausgelegt. Gefahren wurde auf Beule Karts mit hydraulischer Bremse mit Stahlflexleitungen. Dies bedeutete im Vergleich zu unseren gewohnten Mach1 Karts mit mechanischer Seilzugbremse ein viel direkteres Fahrverhalten und vor allem eine enorm giftige Bremse, die fast ‚digital‘ reagierte. In Verbindung mit dem nur knapp 30 sekündigem Trainingslauf war dies eine enorme Herausforderung für unsere Jungs. (Der MC Ansbach und der MSC Röthenbach hatten in den letzten Wochen ihr Training deshalb auch nur noch auf Beule Karts absolviert, was sicherlich kein Nachteil war!)
Ab 12:45 Uhr wurde es am Samstag Ernst für den letzten verbliebenen Laufer Starter in der AK 3. Johannes haderte im Trainingslauf extrem mit der Bremse und hatte an fast jeder Ecke einen Quersteher, was auch nur eine Fahrzeit von 38,96 Sekunden ergab. In den beiden Wertungsläufen behielt er jedoch die Nerven und konnte mit 35,35 und 35,74 Sekunden als zweitbester Mittelfranke den ersten Veranstaltungstag auf Gesamtrang 25 beschließen. Der beste Mittelfranke, der bekannt schnelle Röthenbacher Dominik Kroginski, katapultierte sich hier mit zwei identischen(!) Läufen von 34,19 schon in die Top 10.
Zwei Stunden später mussten unsere beiden Luc(c)a’s aus der AK 4 ihr Können am Lenkrad beweisen. Aber auch sie kämpften mit den ungewohnten Karts. Lucca Brechtel ließ schon im Training mit einer 35,52 erste Hoffnungen aufkeimen, schaffte aber in den Wertungsläufen mit 35,65 und 35,36 Sekunden keine wesentliche Zeitverbesserung und musste so mit Platz 24 im Zwischenergebnis zufrieden sein. Luca Schmitt war nicht ohne Ambitionen angereist und wollte seine bisher gute Saison auch endlich mit einer dementsprechenden Meisterschaftsplatzierung bestätigen. Aber auch er zollte den ungewohnten Karts Tribut. Im Trainingslauf sorgte eine Zeit von 37,82 Sekunden in Verbindung mit einer geworfenen Pylone für erste Sorgenfalten in Lucas Gesicht. Im ersten Wertungslauf erwies sich die bisher gewohnte Sitzposition für das Beule-Kart als ungeeignet. Beim schnellen Einlenken kam es zu einem schmerzhaften Kontakt zwischen Lucas Ellenbogen und dem Tank des Karts. Dies sorgte in der Folge für verzögertes Einlenken, zwei geworfene Pylonen und eine Fahrzeit von 35,46 Sekunden. Für den zweiten Wertungslauf wurde jetzt in Windeseile die Sitzposition mittels Pedalverlängerungen und damit gestreckterer Armhaltung an die unverträgliche Tankposition angepasst. Der Ellbogenkontakt wurde so zwar vermieden und Luca konnte seine Fahrzeit auf 34,83 Sekunden verbessern, aber leider zog es eine weiter Pylone vor, ihren angestammten Platz zu verlassen. So konnte er am Ende des ersten Tages nur den 35. Platz in der vorläufigen Ergebnisliste einnehmen.
Nach diesem hochspannenden ersten Wettkampftag fuhren drei mehr oder weniger genervte Kartmatadore mit ihren Eltern ins nahegelegene Hotel Kaiser. Hier sorgten die schöne Location und das ausgezeichnete Abendessen für einen entspannten und lustigen Abend, bevor es am nächsten Tag wieder Ernst werden sollte. Auf einer neuen, völlig anders gesteckten Strecke ging es wieder in einen Trainings- und zwei Wertungsläufe.
Den Zeitenreigen für den MC Lauf eröffnete auch am Sonntag Johannes Kestler in der K3. Nach einer geworfenen Pylone im Training und einer Zeit von 32,42 Sekunden konnte er sich trotz eines ‚Sicherheitslaufs‘ auf 30,54 Sekunden verbessern. Melli Schmitts voreilig gegebenes Versprechen „…für eine 29er Zeit geb‘ ich dir eine Currywurst aus!“ setzte unser immer hungriger K3’ler natürlich im 2. Lauf sofort in die Tat um. Nach seinem bevorzugten Minimalprinzip wurde es pflichtgemäß eine 29,99 Sekunden. Dies ergab eine Gesamtzeit von 131,62 Sekunden und auch in der Endabrechnung den 25. Platz.
Im Anschluss ging es auch in der K4 ins Finale. Für den MC Lauf ging zuerst Lucca Brechtel mit seiner Startnummer 8 ins Rennen. Er zeigte auch am Sonntag eine bemerkenswerte Konstanz in seinen Läufen und legte nach einer 30,29 im Training noch eine 30,67 und eine 30,45 auf den Asphalt, was mit einer Gesamtzeit von 132,13 einen 28.Platz bedeutete.
Luca Schmitt, noch vom Vortag völlig entnervt, startete im Training mit 38,91 Sekunden und vier geworfenen Pylonen. Jetzt galt es, wenigstens noch zwei fehler- bzw. ‚pylonen’freie Läufe zu schaffen. Dies gelang Luca mit 30,89 und 30,41 Sekunden. Die Gesamtzeit von 137,59 Sekunden bedeuteten leider trotzdem am Ende nur wie am Vortag den 35. Platz.
Fazit aus der Sicht des Chronisten:
Unter diesen Bedingungen war leider kein Spitzenergebnis möglich auch wenn jeder sein Bestes gegeben hat. Wenn man die Fahrzeiten unserer Jungs vergleicht, stellt man fest, dass alle auf vergleichbarem Niveau liegen, aber zur bayerischen Spitze noch etwas Luft ist. Den mittelfränkischen Vergleich dagegen braucht keiner der Drei zu scheuen. Vor diesem Hintergrund wäre es interessant, ob, und wenn ‚ja‘ – was im Süden des Freistaats anders gemacht wird. Es bleibt auf jeden Fall spannend, wie es in der nächsten Saison weiter geht. Ich bin aber mehr als zuversichtlich, dass auch 2019 für uns sehr erfolgreich verlaufen wird und wieder mindestens genauso viele junge Kartsportler den MC Lauf bei überregionalen Meisterschaften und Titelkämpfen repräsentieren können.