Slalom AC Bamberg 03.10.2021

Am Tag der Deutschen Einheit veranstaltete der AC Bamberg seinen 61. Bamberger ADAC Clubsport Slalom im Fahrsicherheitszentrum des ADAC Nordbayern in Schlüsselfeld. Slalomleiter Jochen Weiss und sein Team haben auf dem Handlingkurs einen 800m langen, fahrerisch anspruchsvollen Slalomparcours gebaut, der durchaus seine Tücken hatte. Insgesamt fanden nur 52 „Bestzeit“- Piloten und 25 Fahrer aus dem (Gleichmässigkeits-)Oldtimer Slalompokal den Weg nach Schlüsselfeld. Aber nachdem durch den Corona Lockdown bis Mitte des Jahres keine Motorsportveranstaltungen stattfinden konnte, häufen sich kurz vor Saisonende natürlich die Slaloms auch in Bayern. So sorgte u.a. der Slalom des AC Deggendorf dafür, dass die Teilnehmerzahlen überschaubar blieben. Auch wenn die Quantität nicht immer vorhanden war, sorgte die Qualität des Fahrerfelds trotzdem für spannende Rennen.

Bereits um 9 Uhr morgens ging es bei den serienmässigen Fahrzeugen der G5 zur Sache. Hier siegte Markus Kroner vom AC Stein auf seinem BMW 316 ti vor Marco Auerochs aus Wilhelmsdorf auf einem weiteren 316 ti und Roland Müller vom MSC Scheßlitz auf einem Ford Fiesta. In der G3 stand mit Hans-Dieter Meckel aus Mainz auf seinem BMW 118i ein genauso alter Hase auf dem obersten Podestplatz wie mit Viktor Konstanty vom AC Stein auf Platz 2. Platz 3 ging an Fabian Sandner aus Heinersreuth. Interessanterweise waren alle 10 Starter in der G3 auf einem Fabrikat der Bayerischen Motorenwerke, wenn auch aus unterschiedlichen Baureihen, am Start. In dieser hart umkämpften Klasse gab auch Marcello di Martino vom MC Lauf seinen Einstand in den Motorsport. Eingedenk der Tatsache, dass er den allerersten Slalom in seinem noch jungen Leben bestritt und dass er zusätzlich noch der einzige Teilnehmer in dieser Klasse war, der mit normalen Straßenreifen und nicht mit weichen Slickreifen unterwegs war, hinterließ er einen hervorragenden Eindruck. Wenn man bedenkt, welchen Zeitvorsprung Slickreifen auf diesem Kurs bringen, wäre durchaus auf Anhieb ein Platz im Mittelfeld möglich gewesen.

Im Anschluss ging es bei den leistungsstärksten Serienfahrzeugen der G1 um den Gruppensieg. Hier siegte überlegen mit zwei 40er Zeiten Andreas Krämer vom MSC Marktredwitz auf seinem BMW M3. Mit 3,24 Sekunden Respektabstand folgte Martin Roßmann vom 1.OC Würzburg ebenfalls auf einem M3. Nur 16/100 Sekunden dahinter konnte sich Ralph Beck vom RAMC Nördlingen mit seinem Toyota Yaris GR den letzten Stockerlplatz sichern. Mit nur 6/100 Sekunden Rückstand hauchdünn geschlagen, überzeugte Nico Weigert bei seinem ersten Slalomeinsatz auf dem brandneuen Yaris GR auf Platz 4. Nico war zudem mit einem gebrauchten Satz Rallyereifen vom M3 seines Vaters unterwegs, die etwas länger brauchten um auf Temperatur zu kommen als die Slicks seiner Konkurrenten. Dies erklärt auch – zumindest zum Teil – die Zeitverbesserung von über eine Sekunde zwischen 1. und 2. Wertungslauf. Auch hier ist bei der richtigen Reifenwahl durchaus eine noch bessere Platzierung realistisch.

In der Gruppe F, also den verbesserten Fahrzeugen, gingen ebenfalls zwei Mitglieder des MC Lauf an den Start (auch wenn sie inzwischen offiziell für den MSC Pegnitz antreten). Benedikt Siegel wurde mit seinem Honda S 2000 hier nur hauchdünn von Markus Firsching auf seinem BMW 320 is auf Platz 2 in der Klasse, der Gruppe und der Gesamtwertung verwiesen. Sein Vater Michael ließ es etwas zurückhaltender angehen und belegte in der Klasse und Gruppe jeweils Rang 7.

Aber auch bei der Gruppe H, den nicht mehr in einer anderen Gruppe homologierten (aber deswegen keinesfalls ‚langsamen‘) ‚Hobbycars‘, ging ein Laufer Mitglied an den Start. Wolfgang Weigert wollte nach über 30 Jahren mit seinem NSU TTS endlich einmal wieder einen Slalom unter die Reifen nehmen. Aber mit seinen 95 PS aus 1000ccm Hubraum war er gegen die erheblich Hubraum- und leistungsstärkeren Gegner in seiner Klasse chancenlos und konnte leider nur einen 8. Platz belegen. Vielleicht sehen wir aber das nächste Mal Wolfgang mit seinem TTS bei den Gleichmässigkeitsspezialisten des Oldtimerslaloms, wo es dann sicher anders aussieht. Wir sind gespannt, wie unsere Fahrer bei den letzten Slaloms der Saison abschneiden werden!